Welche Rolle spielen psychologische Faktoren? |
Wohl jeder erfahrene
Boersianer wird schon die leidvolle Erfahrung gemacht haben, dass sich
eine Aktie oftmals trotz guter Fundamentaldaten anders entwickelt als
erhofft. Manche Leute sind sogar der Meinung, die Entwicklung der Kurse sei zu 90% durch
Psychologie bestimmt. Ich denke zwar nicht, dass man Psychologe sein muss, um an
den Kapitalmaerkten als Privatinvestor Erfolg zu haben, aber ein paar grundlegende Aspekte sollte man
doch beachten:
Wichtig ist vor allem, die allgemeine Stimmung der Marktteilnehmer zu beobachten. Dies gilt fuer die Stimmung am Gesamtmarkt genauso wie fuer die Stimmung in einzelnen vorwiegend von Privatanlegern gehandelten Nebenwerten. Die jeweilige Stimmung laesst sich uebrigens insbesondere in den einschlaegigen Internet-Diskussionsforen sehr gut beobachten. Sehr gefaehrlich ist es,
wenn fuer einen Wert (oder im Gesamtmarkt) zu viel Optimismus vorherrscht.
Dann befinden sich die Aktien oft zum Grossteil in den sogenannten
'Schwachen Haenden': dies ist ein Anlegerkreis, der vom Optimismus
angesteckt relativ spaet in einer Aufwaertsbewegung eingestiegen
ist. Diese Anleger verkaufen sehr schnell, wenn sich die allgemeine
Stimmung dreht. Vernimmt man hingegen fuer einen Wert trotz guter Fundamentaldaten vermehrt pessimistische Stimmen, so ist oft ein guenstiger Einstiegszeitpunkt, denn die Aktien liegen zum Großteil in den 'Starken Haenden' mit geringer Verkaufsbereitschaft. Zu einem derart antizyklischen Verhalten gehoert eine gehoerige Portion Mut, denn es ist nur menschlich, sich von der allgemeinen Stimmung anstecken zu lassen. Aber genau dieses fruehzeitige und beharrliche Schwimmen gegen den Strom ist es, was viele erfolgreiche Investoren auszeichnet.
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