Glossar der Fachbegriffe aus der Welt der Finanzmärkte

Auf den Seiten der stw-boerse werden oftmals Begriffe und Fachausdrücke benutzt, die dem Börsenneuling nicht unbedingt geläufig sein dürften. In diesem Glossar sind die wichtigsten Fachbegriffe kurz erläutert. Wenn Sie weitergehende Fragen haben, können Sie gerne in unserem Diskussionsforum nachfragen.

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Ad-hoc Mitteilung
Gemäss Wertpapierhandelsgesetze (WpHG) sind Unternehmen verpflichtet, ihre Aktionäre unverzüglich darüber aufzuklären, ob Ereignisse eingetreten sind, die den Kurs der Aktie erheblich beeinflussen könnten. Diese Ad-hoc Meldungen sollen eine gleichmäige und vor allem gleichzeitige Information aller Aktionäre einer Gesellschaft sicherstellen. Die häufigsten Ad-hoc Meldungen sind: Quartals- und Jahresergebnisse, Wechsel der Unternehmensleitung, Firmenübernahmen, Umsatz- und Gewinnwarnungen.

Aktie
Unter Aktien versteht man solche Wertpapiere, die Anteils- oder Teilhaberpapiere an einer Aktiengesellschaft (AG) oder einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) darstellen. Besitzer von Aktien sind also (Mit-) Eigentümer von Unternehmen. Viele (aber längst nicht alle) Aktien werden an Börsen gehandelt.

Amtlicher Handel
Der Handel mit Wertpapieren in Deutschland ist in mehrere Marktsegmente unterteilt. Der Amtliche Handel (ehemals auch amtlicher Markt) war bis zum 1. November 2007 ein im deutschen Wertpapierhandelsgesetz reguliertes Bšrsensegment. An diesem Tag wurde der Amtliche Markt mit dem Geregelten Markt fusioniert und alle in diesen Segmenten enthaltenen Wertpapiere automatisch in das neu entstandene Segment Regulierter Markt Ÿbernommen.

AS-Fonds
Altersvorsorge-Sondervermögen (Kurz AS-Fonds) oft auch Pensionsfonds genannt, sind Investmentfonds mit speziellen gesetzlichen Auflagen, die der privaten Altersvorsorge dienen. 

Baisse
Bezeichnung für eine Abwärtsbewegung an der Börse (Kursrückgang).

Balkenchart
Bei Balkencharts handelt es sich um eine spezielle Art der Charts, bei der - im Gegensatz zum Linienchart - neben dem Schlusskurs auch der Hoch- und Tiefkurs grafisch darstellt wird.

Beta-Faktor
Mass für die relative "Flatterhaftigkeit" (Schwankungsbreite) einer Aktie z.B. gegenüber einem Index oder einem Referenzwert. Sie wird mathematisch aus dem Verhältnis der Kovarianz der betrachteten Aktie mit dem Vergleichswert und der Varianz des Vergleichwerts berechnet. Das Ergebnis ist eine Zahl, die meist um den Wert 1 schwankt. Ist der Beta-Faktor genau gleich 1, so entspricht die Schwankungsbreite des betrachteten Wertes exakt der des Vergleichswert. Ist der Beta-Faktor kleiner als 1 schwankt der betrachtete Wert weniger stark als der Vergleichswert und umgekehrt. Zur Messung der absoluten "Flatterhaftigkeit" verwendet man das Konzept der Volatilität. Beta-Faktoren bzw. Rendite-Volatilitäts-Betrachtungen spielen eine grosse Rolle bei der Portfolio-Selection Theory.

Börse
Börsen sind Märkte (Orte) an denen vertretbare (handelbare) Güter ge- und verkauft werden. Man unterscheidet Warenbörsen (z.B. für Gold, Kaffee, Rohöl), Devisenbörsen (für den Handel mit verschiedenen Währungen) und Wertpapierbörsen (für Aktien, Anleihen, etc.).

Broker
Broker sind Unternehmen, die als Börsenh&Šuml;ndler tätig sind. Im Gegensatz zu den Börsenmaklern dürfen Broker auch Aufträge von Privatkunden ausführen.

Brokerage
Brokerage ist die Gebühr, die ein Broker für seine Tätigkeit erhält (vergleichbar der Maklergebühr).

Candlestick
Bei Candlesticks handelt es sich um eine spezielle Art der Charts, deren Ursprung in Japan liegt (daher oft auch als Japanische Charts bezeichnet). Bei Candlesticks werden - im Gegensatz zum Linienchart - sowohl Eröffnungs-, als auch Schluss-, Hoch und Tiefkurs berücksichtigt und grafisch dargestellt.

Cashflow
Unter dem Cashflow versteht man den Zugang an liquiden Mitteln eines Unternehmens innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Mathematisch berechnet sich der Cashflow vereinfacht dargestellt als Summe aus Jahresüberschuss, Ertragssteuern, Abschreibungen und den Veränderung der langfristigen Rückstellungen innerhalb des betrachteten Zeitraums abzüglich Zuschreibungen. Siehe auch: Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV).

Chart
Charts sind grafische Darstellungen von historischen Kursen bzw. Werten. Meist wird der Wert (in Euro, US$, Indexpunkten,. etc.) gegen den Zeitverlauf abgetragen. Man unterscheidet dabei z.B. Liniencharts, Balkencharts, Candlesticks, Point & Figure-Charts.

Charttechnische Analyse (kurz: Charttechnik)
Teildisziplin der Technischen Analyse. Grundprinzip der Charttechnischen Analyse ist es, auf Basis der historischen Kursentwicklungen mit Hilfe von grafischen Darstellungen (Charts) Rückschlüsse auf die zukünftige Kursentwicklung zu ziehen.

Commodity Channel Index (CCI)
Der von Donald Lambert entwickelte Commodity Channel Index (kurz CCI) wird im Rahmen der Chartanalyse als langfristiger Indikator eingesetzt. Mathematisch handelt es sich bei dem CCI um die Differenz des Kurses einer Aktien zum jeweiligen Gleitenden Durchschnitte - ins Verhältnis gesetzt zum gewichteten statistischen Mittelwert der Abstände der vergangenen X-Tage. Das Ergebnis wird wiederum mit dem Kehrwert der Standardabweichung der Kurse bezogen auf die letzten X-Tage multipliziert, weshalb der CCI positive wie negative Werte annehmen kann. Bei Durchbruch der 0-Linie von unten nach oben ergibt sich ein Kaufsignal bzw. von oben nach unten ein Verkaufsignal.

Coppock
Edwin Sedwick Chittenden konzipierte den Coppock als Weiterentwicklung des Momentums als langfristiger Indikator. Hierzu werden zwei langfristige Momentumwerte (z.B. 100 Tage und 200 Tage) einer Aktie errechnet, aufaddiert und  von dieser Summe wird dann der gewichtete gleitende Durchschnitt gebildet.
Das Ergebnis schwankt folglich um die 0-Linie. Bei Durchbruch der 0-Linie von unten nach oben wird als Kaufsignal bzw. ein Durchbruch von oben nach unten als Verkaufsignal interpretiert.

Dividende
Vom Gewinn, den eine Gesellschaft (z.B. AG) innerhalb eines Zeitraumes erwirtschaftet, wird ein bestimmter Teilbetrag an die Anteilseigner (z.B. Aktionäre) ausgeschüttet. Diesen ausgeschütteten Gewinn nennt man Dividende. Meist wird die Dividende in der Dimension [Euro pro Aktie] angegeben.

Dynamische Trendlinie
Bei der dynamischen Trendlinie handelt es sich um eine Regressionslinie, die - ähnlich dem gleitenden Durchschnitt - die Richtung des Kursverlaufs anschaulicher verdeutlichen soll. Im Gegensatz zum Gleitenden Durchschnitt ist die dynamische Trendlinie aber immer eine Gerade, was bei uneinheitlichen Kursausschlägen (Seitwärtsbewegung) das Erkennen der Trendrichtung vereinfacht.

Emission
Unter einer Emission versteht man die Börsenplatzierung (Ausgabe) von Wertpapieren. Kommt ein Wertpapier erstmals in den Börsenhandel, so spricht man auch von einer Neuemission - englisch Initial Public Offering (IPO).

Fundamentalanalyse
Grundprinzip der Fundamentalanalyse ist es, dass der Kurs eines Wertpapiers durch einen "inneren Wert" des Unternehmens determiniert ist. Aus gegebenen Daten der Gesellschaft (z.B. Kurs-Gewinn-Verhältnis, Dividende, Cashflow und sonstigen relevanten betriebswirtschaftlichen Größen) bzw. dem Vergleich dieser Daten mit denen anderer Unternehmen, sollen Rückschlüsse auf künftige Kurspotentiale getroffen werden.

Geregelter Markt
Der Handel mit Wertpapieren in Deutschland ist in mehrere Marktsegmente unterteilt. Der geregelte Markt war ein 1987 an den deutschen Börsen eingerichtetes Börsensegment, das mit Einführung des derzeit geltenden Börsengesetzes im November 2007 - zusammen mit dem amtlichen Markt - durch den regulierten Markt ersetzt wurde. Die mit der Zulassung zum geregelten Markt verbundenen Pflichten waren geringer als im amtlichen Markt.

Gleitende Durchschnitte (Moving Averages)
Oftmals betrachtet man bei der Technischen Chartanalyse den Durchschnittskurs eines Wertes in den letzten X-Tagen. Berechnet man nun fŸr jeden neuen Kurs den dazugehörigen neuen Durchschnittskurs der letzten X-Tage, so erhält man den Gleitenden Durchschnittswert (kurz: GD) zu jedem beliebigen Kurswert, die oftmals als eigene Linie in den Chart eingezeichnet wird.
Sinn dieser gleitenden Durchschnitte ist es, den Kursverlauf zu glätten und längerfristige Trends herauszulesen. Gebräuchliche Durchschnitte sind 20-Tage (repräsentiert in etwa einen Börsenmonat), 38-Tage (2 Börsenmonate) und 200-Tage (ein Börsenjahr).
Ein charttechnisch interessantes Signal ist immer dann gegeben, wenn die Kurslinie die Linie der gleitenden Durchschnitte von unten nach oben (Kaufsignal) oder von oben nach unten (Verkaufsignal) schneidet.

Gewinnwarnung
Eine Gewinnwarnung ist nicht - wie der Name fälschlich vermuten lässt - eine Warnung vor einem Gewinn, sondern eine Warnung eines börsennotierten Unternehmens vor drohenden Verlusten bzw. dass der Gewinn die erwartete Höhe deutlich unterschreitet. Die Gewinnwarnung ist nach § 15 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) eine Pflichtmitteilung oder Ad-hoc Mitteilung.

Hausse
Bezeichnung für eine Aufwärtsbewegung an der Börse (Kursanstieg).

Hedge Fonds
Bei einem Hedge Fonds handelt es sich um einen speziellen Investmentfonds der eine möglichst schnelle und hohe Vermehrung des angelegten Geldes anstrebt, hierzu aber auch sehr spekulative Anlageformen wie Baisse-Spekulationen und (Waren-) Termingeschäfte eingeht. Die Idee der Hedge Fonds kommt ursprünglich aus den USA.

Index (Indizes)
Um Aussagen über die Entwicklung des Gesamtmarktes oder eines Teilmarktes zu erhalten, werden Kennzahlen bestimmter Werte gebildet, die sogenannten Indizes. So wird z.B. beim Deutschen Aktienindex (DAX) aus 30 bedeutenden Aktien mit Hilfe eines mathematischen Verfahrens (auf Basis der Laspeyres-Formel) eine Kennziffer gebildet, die Aufschluss über die Entwicklung des deutschen Aktienmarktes geben soll. Weitere bekannte Indizes sind der Dow Jones Index (USA) oder der Nikkei Index (Japan).

Indikatorenanalyse (oder auch Indikatortechnik)
Teildisziplin der Technischen Analyse. Die Indikatorenanalyse beschäftigt sich mit mathematisch-statistischen Analysen historischer Kursdaten. Hierbei werden sogenannte Indikatoren berechnet, wie z.B. Momentum, Relative Stärke, Gleitende Durchschnitte.

Initial Public Offering (IPO)
Unter IPO versteht man die Neuemission (Börsenplatzierung) von Wertpapieren. Siehe auch unter Emission.

Investgesellschaft
Investgesellschaften (auch Kapitalanlagegesllschaft) unterliegen dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften (KAG) und haben den Status von Kreditinstituten. Die Investmentgesellschaften fassen die Ihnen von Anlegern anvertrauten Gelder in sogenannten Investmentfonds zusammen. Die bekanntesten Investmentgesellschaften in Deutschland sind z.B. DIT, ADIG, Activest, DWS oder die Deka-Gruppe.

Investmentfonds (Fonds)
Investmentfonds (auch Fonds oder auch engl. Fund) sind Sondervermögen einer Investmentgesellschaft, die nach bestimmten festgelegten Richtlinien angelegt werden (z.B. nur in europäischen Aktien oder nur in Immobilien). Eine Investmentgesellschaft kann durchaus mehrere Fonds auflegen. Die wichtigsten Fondsarten sind Aktienfonds, Rentenfonds, Geldmarktfonds und Immobilienfonds.

Junge Aktien (oft auch nur "Junge")
Gibt ein Unternehmen im Rahmen einer Kapitalerhöhung Aktien aus, so werden diese bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie voll dividendenberechtigt sind, als "junge Aktien" bezeichnet.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Verhältnis (Quotient) aus Eigenkapital eines Unternehmens pro Aktie und dem aktuellen Kurs der Aktie. Das KBV ist neben dem KGV und dem KCV eine der wichtigsten Kennziffern der Fundamentalanalyse.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Verhältnis (Quotient) aus Cashflow eines Unternehmens pro Aktie und dem aktuellen Kurs der Aktie. Das KCV ist neben dem KGV eine der wichtigsten Kennziffern der Fundamentalanalyse.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Verhältnis (Quotient) aus Gewinn eines Unternehmens pro Aktie (nicht zu verwechseln mit Dividende!) und dem aktuellen Kurs der Aktie. Das KGV ist neben dem KCV eine der wichtigsten Kennziffern der Fundamentalanalyse.

Linienchart
In einem Linienchart werden die Schlusskurse bzw. Kassakurse im Zeitverlauf grafisch als Chart dargestellt. Eröffnungs-, Hoch- und Tiefkurse werden dabei nicht berücksichtigt.

Market-Maker
Börsenhandelsteilnmehmer (meist Banken oder Broker), die die Verpflichtung übernehmen, jederzeit verbindliche An- und Verkaufskurse zu stellen, um so den Handel in diesen Werten "am Leben" zu halten, unabhängig davon, ob konkrete Handelspartner gerade kaufen oder verkaufen wollen. 

Marktsegmente
Der Börsenhandel wird meist in verschiedene Ebenen (Segmente) unterteilt, für die verschieden strenge Zulassungskriterien gelten.

Momentum
Mit Hilfe des Momentums wird im Rahmen der Chartanalyse die Geschwindigkeit bzw. die "Zugkraft" einer Kursbewegung gemessen. Hierzu subtrahiert man vom aktuellen Kurs den Kurs von vor X-Tagen. Oftmals wird auch die Differenz der Kurse ins Verhältnis zum Kurs vor X-Tagen gesetzt. Das Ergebnis schwankt dann nicht um eine 0-Linie sondern um eine 100%-Linie. Diese Variante des Momentums wird in der Literatur auch "Rate of Change" oder kurz "ROC" genannt.
Ein Momentum über 0, zeigt dass die aktuellen Kurse höher sind als vor X-Tagen - ein negatives Momentum zeigt, dass die aktuellen Kurse niedriger sind als vor X-Tagen.
Eine steigende Momentum-Linie zeigt an, das ein Aufwärtstrend intakt ist. Ein fallendes Momentum ist Hinweis auf einen ungebrochenen Abwärtstrend. Bei Durchbruch der 0-Linie von unten nach oben (Kaufsignal) bzw. von oben nach unten (Verkaufsignal) sind Anhaltspunkte für eine Trendwende gegeben.

NASDAQ
Abkürzung für "National Association of Securities Dealers Automated Quotation". 1980 gegründetes Marktsegment in den USA für Technologie- und Wachstumswerte.

Neuer Markt
Der Neue Markt war ein Segment der Deutschen Börse, das 1997 im Zuge der Euphorie um die New Economy nach dem Vorbild der amerikanischen Technologiebörse NASDAQ eingerichtet wurde. Als Aktienindex (Performanceindex) sollte er das Marktsegment der ãNeuen TechnologienÒ widerspiegeln und jungen Unternehmen in sogenannten Zukunftsbranchen eine Möglichkeit der Eigenkapitalfinanzierung über einen Börsengang bieten. Der Neue Markt verzeichnete in den Jahren 1997 bis 2000 ein rasantes Wachstum. Auf dem Höhepunkt waren mehr als 300 Unternehmen in diesem Segment gelistet. Parallel zur Entwicklung an den internationalen Börsen fielen dann die Notierungen ab März 2000 auch am Neuen Markt. 2002 wurde die Abwärtsbewegung zusätzlich durch zahlreiche Skandale bei einzelnen der gelisteten Unternehmen verstärkt. Als Folge des starken Kursverfalls beschloss die Deutsche Börse eine grundlegende Neusegmentierung im Aktienbereich, dem das Segment Neuer Markt zum Opfer fiel. Es wurde am 5. Juni 2003 geschlossen. Als Nachfolger des Nemax 50 wurde der TecDAX installiert.

OTC (Over the Counter)
Mit OTC wird der außerbörsliche Handel mit börsennotierten Werten (ungeregelter Freiverkehr) vor allem in den USA bezeichnet.  

Point&Figure Chart (kurz auch P&F)
Wesentliches Merkmal der Point & Figure Charts ist, dass im Gegensatz zu anderen Charts, die Zeitdimension vollkommen außer Betracht gelassen wird. Vielmehr werden Aufwärtsbewegungen (mit einem X) und Abwärtsbewegungen (mit einem O) gekennzeichnet. Das horizontale Fortschreiten des Charts wird lediglich durch die Richtungsänderungen (Abwärtsbewegung zu Aufwärtsbewegung oder umgekehrt) bestimmt, die einen festgelegten Schwellenwert (Umkehrminimum) überschreiten muss.
Point & Figure Charts eignen sich daher insbesondere für mittel- bis langfristige Chartanalysen, da sie mit relativ wenigen Spalten von X und O viele Jahre der Kursentwicklung beschreiben und abdecken können.

Portfolio Selection Theory
Die Portfolio Selection Theory wurde in den 50er Jahren von dem Amerikaner  Harry M. Markowitz entwickelt und wird deshalb auch oft "Markowitz Theory" oder "Markowitz Model" genannt. Wichtigste Kernaussage ist, dass sich durch geeignete Streuung der Einzelwerte eines Depots die Gesamtvarianz minimieren lässt ("Risikovernichtung") ohne dass die Depotrendite dadurch (nennenswert) sinkt. Renditen, Varianzen (Volatilität), Kovarianzen und Betafaktoren spielen daher bei der Portfolio Selection Theory eine entscheidende Rolle. In der Praxis wird meist versucht, das sogenannte "Minimum-Varianz-Portfolio" zu erhalten, d.h. eine möglichst grosse Rendite zu erzielen und dabei nur ein absolut notwendiges Risiko einzugehen. 

Quantitative Analyse
Die Quantitative Analyse versucht, die mathematisch-technische Indikatorenanalyse und die Fundamentalanalyse miteinander zu verbinden. Wichtigste Vertreter dieser Disziplinen sind James P. O'Shaughnessy und Harry M. Markowitz, bzw. dessen Portfolio Selction Theory.

Real Estate Investment Trust (REIT)
Meist an US-Börsen gehandelte Immobiliengesellschaften, die besondere Steuervorteile geniessen (z.B. Befreiung von der Körperschaftssteuer). Man unterscheidet Equity-REITs, die direkt selber in Großimmobilien, wie Hotels oder Einkaufszentren (Malls) investieren und Mortage-REITs, die lediglich Hypothekendarlehen zum Bau solcher Grossimmobilien zur Verfügung stellen.

Relative Stärke (Relative Strength)
Mit Hilfe der Relativen Stärke werden zwei Werte (meist eine Aktie und ein Index) aus chartechnischen Gesichtspunkten miteinander verglichen. Hierbei setzt man den Quotienten der aktuellen Kurse der Werte A und B und den Quotienten der Kurse vor X-Tagen der Werte A und B ins Verhältnis und normiert auf 100. Ergebnis ist folglich eine Zahl, die um den Wert 100 herum schwankt.
Ist die Relative Stärke grösser als 100, so ist die relative Performance des Wertes A (meist die Aktie) grösser als die relative Performance des Wertes B (meist der Index) und umgekehrt.

Relativer Stärke Index nach Welles Wilder (RSI)
Der RSI nach Welles Wilder hat nichts, wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt, mit der Relativen Stärke eines Wertes zu tun. Vielmehr wird anhand des RSI die "innere Stärke" eines Wertes gemessen . Der RSI ist eine somit eine spezielle Form des Momentums
Hierbei werden in einer komplexem mathematischen Formel die Differenzen der Kurse von heute und von vor X-Tagen verglichen. die Anzahl der Tage mit Differenzen > 0 und die Anzahl der Tage mit Differenzen < 0 werden aufsummiert und jeweils durch die Anzahl der beobachteten Tage dividiert und schließlich zueinander in ein bestimmtes Verhältnis gesetzt, so daß der RSI nur Werte zwischen 0 und 100 annehmen kann. Bei einem RSI zwischen 0 und 30 ist der Wert überverkauft, bei einem RSI zwischen 70 und 100 übergekauft.

Sharpe Ratio
Die nach dem amerikanischen Wissenschaftler William F. Sharpe benannte Sharpe Ratio misst den Erfolg eines Depots gegenüber einer risikolosen Anlageform (z.B. einer Spareinlage) im Sinne der Portfolo Selection Theory - also neben der erzielten Performance auch unter Einbeziehung des eingegangenen Risikos.
Mathematisch wird die Sharpe Ratio aus der Diferenz zwischen der Rendite des betrachteten Depots abzüglich der "sicheren Rendite" der risikolosen Analgeform, dividiert durch die Standardabweichung des Depots.
Bei einer Sharpe Ratio > 1 konnte überproportional mehr Rendite im Verhältnis zum eingegangenen Risiko erzielt werden und umgekehrt.

Stammaktien (kurz: Stämme)
Der Begriff Stammaktie (engl. voting share oder common stock) bezeichnet die Eigenschaft einer Aktie, mit Stimmrechten behaftet zu sein. Das Gegenstück zu einer Stammaktie ist die Vorzugsaktie, die keine Stimmrechte hat, jedoch im Ausgleich bevorzugt bei z. B. Dividenden behandelt wird. Gemeinsam mit der Summe Ÿber die Nennwerte der emittierten (ausgegebenen) Vorzugsaktien bildet die Summe Ÿber die Nennwerte der emittierten Stammaktien das Grundkapital.

Technische Analyse
Die Technische Analyse versucht auf Basis von historischen Kursdaten Erkenntnisse über künftige Kursentwicklungen zu gewinnen. Zu dieser Disziplin gehören die Charttechnische Analyse und die Indikatorenanlyse.

Trendbestätigungsindikator (TBI)
Unter dem TBI versteht man das Verhältnis (Quotient) zweier Gleitender Durchschnitte eines Wertes, meist normiert auf den Wert 100.  Also z.B. [(GD-38 Tage / GD-200 Tage) * 100]. Ist der TBI grösser als 100 ist Indikator für einen Aufwärtstrend, umgekehrt weist ein TBI unter 100 auf einen Abwärtstrend hin. Trendwendesignale sind jeweils bei Durchbrechen der 100-Linie von unten nach oben (Kauf) oder von oben nach unten (Verkauf) gegeben.

Trend-Oszillator (TO)
Unter dem Trend-Oszillator (kurz TO) versteht man das Verhältnis eines Kurses zu dem dazugehörigen Gleitenden Durchschnitt, meist normiert auf 100. Ist der TO grösser als 100 ist dies ein Indikator für einen Aufwärtstrend, umgekehrt weist ein TO unter 100 auf einen Abwärtstrend hin. Trendwendesignale sind jeweils bei Durchbrechen der 100-Linie von unten nach oben (Kauf) oder von oben nach unten (Verkauf) gegeben.

Ungeregelter Freiverkehr
Der Handel mit Wertpapieren in Deutschland ist in mehrere Marktsegmente unterteilt. Im umgeregelten Freiverkehr werden - wie der Name schon sagt - weitgehende ohne regelnden Eingriff der Börsenaufsicht Wertpapiere frei gehandelt. An den von der Deutschen Börse AG betriebenen Handelsplätzen, der Frankfurter Wertpapierbörse und dem Xetra-System, wird der Freiverkehr als Open Market bezeichnet. Ein Teilsegment des Open Market ist der Entry Standard. Neben deutschen Aktien werden im Freiverkehr vor allem auslŠndische Aktien, festverzinsliche Wertpapiere deutscher und auslŠndischer Emittenten sowie Zertifikate und Optionsscheine gehandelt.

Vorzugsaktien (kurz: Vorzüge)
Eine Vorzugsaktie ist eine Aktie, bei der der Inhaber in der Regel kein Stimmrecht als Aktionär eingeräumt bekommt. DafŸr erhält er aber das Recht auf eine bevorzugte, in der Regel höhere Dividende. Das Gegenstück zu einer Vorzugsaktie ist die Stammaktie; sie ist mit einem Stimmrecht ausgestattet.

Volatilität
Mass für die absolute "Flatterhaftigkeit" (Schwankungsbreite) einer Aktie. Sie entspricht mathematisch der Standardabweichung (Wurzel der Varianz) der Kurse vom arithmetischen Mittelwert. Zur Messung der relativen "Flatterhaftigkeit" (z.B. gegenüber einem Index) verwendet man den Beta-Faktor.

Wertpapier
Unter Wertpapieren versteht man Urkunden, die bestimmte Rechte verbriefen. Wertpapiere sind z. B. Aktien, Anleihen, Pfandbriefe, Genussscheine und Optionsscheine aber auch Schecks und Wechsel.

Zeichnung
Unter Zeichnung versteht man das verbindliche Vorbestellen von Wertpapieren, deren Emission in Kürze bevorsteht.